Rebecca Harms zu Gast im Wahlkreis

Kurt Schmidt, Michaela Ecker, Alexander Schoch Rebecca Harms und Erhard Schulz vor Gedenkstein

Rebecca Harms und Alexander Schoch besuchen Wasserkraftanlage in Kenzingen

Harms Wasserkraftwerk

Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europaparlament Rebeccca Harms war auf Einladung des Grünen Kreisverbandes und von Alexander Schoch MdL zur Besichtigung der Kenzingen Regenerativ GmbH & Co.KG in den Wahlkreis gekommen. Dabei wurde sie von Bürgermeister Guderjan, Michaela Ecker vom Grünen Kreisvorstand und Stefan Bilharz, Fraktionsvorsitzender der Gemeinderatsfraktion in Kenzingen, begleitet. Geschäftsführer Andreas Markowsky von der Ökostromgruppe Freiburg stellte die interessante Wasserkraftanlage vor, die im Eigentum von 46 Kommanditisten ist.
Die Turbinen wurden in den letzten Jahren erneuert, um auch Lärmschutzauflagen zu genügen. Jährlich werden rund 830.000 kWh Strom produziert, das entspricht dem Bedarf von 270 Haushalten bei einer CO² Einsparung von 800 Tonnen pro Jahr.
Rebecca Harms und Alexander Schoch betonten wie wichtig auch die kleinen Wasserkraftwerke für die Energiewende ist, da auch sie einen wichtigen Beitrag hierzu leisten.

„Die Klein-Wasserkraft wird vom Land gefördert und mit einer erhöhten Einspeisevergütung vergütet, wenn die Gewässerökologie verbessert wird“, so Alexander Schoch. Durch das Land wurde eine Potentialstudie für die Nebenflüsse vom Neckar bereits fertig gestellt und die vom Rhein läuft gerade noch. Diese Maßnahmen dienen der weiteren Verbesserung des Ausbaus der Wasserkraft und damit auch der Energiewende.

 

Alexander Schoch im Dialog mit Rebecca Harms MdEP – Ist der Atomaussteig in Gefahr?

Auf Einladung des Grünen Kreisverbandes, Alexander Schoch MdL und der Badisch-Elsässischen Bürgerinitiative kam die Fraktionsvorsitzende der Grünen Europafraktion Rebecca Harms im Anschluss zu einer Diskussionsveranstaltung zum Atomausstieg nach Weisweil.
Bei einem kurzen Blick ins Archiv der BI wurde die lange und interessante Geschichte des Widerstands gegen das AKW Wyhl und der Atomkraft sehr lebendig. Dieser Widerstand ist nach wie vor die Basis im Kampf für die Stilllegung des AKW Fessenheim, das mit der jüngsten Hiobsbotschaft wieder große Besorgnis ausgelöst hat. Eine Beinahe-Katastrophe aus dem Jahre 2014 wurde erst Anfang März 2016 bekannt und von den Betreibern heruntergespielt.
Die Botschaft des Abends war eindeutig. Es muss alles daran gesetzt werden, Fessenheim, das älteste französische AKW so schnell wie möglich abzuschalten. Es wurde in diesem Zusammenhang an die Zusage von Präsident Hollande erinnert, Fessenheim 2016 vom Netz zu nehmen. „Schrottreaktoren wie Fessenheim müssen schnellstens abgeschaltet werden. Die mangelnde Sicherheitskultur bei den AKW-Betreibern, aber auch bei den Aufsichtsbehörden selber muss ein Ende haben.“, ergänzte Rebecca Harms.
Auch weitere marode AKW in Europa wurden angesprochen. So z.B. das älteste Atomkraftwerk der Welt, das in Beznau, in der Schweiz steht. Oder auch die beiden belgischen Meiler Doel und Tihange. Dort ist es mittlerweile gelungen eine breite Allianz an Gegnern zu schaffen. Die Stadt Maastricht möchte dem Beispiel Aachens folgen und Betreiber Electrabel verklagen.

Rebecca Harms berichtete über Bemühungen mit atomkraftfreien Regionen ein dichtes Netz an Verbündeten zu schaffen, um so, ähnlich wie bei den genfreien Gebieten einen weiteren politischen Gegenduck zu erzielen.

Tschernobyl und Fukushima haben gezeigt, welche verheerende Katastrophe eine Kernschmelze erzeugen kann. Fünf Jahre nach Fukushima und 5 Tage nach der besorgniserregenden Meldung über eine Beinahe-Katastrophe in Fessenheim, muss es heißen, da waren sich die große Anzahl an Teilnehmer/innen bei dieser Veranstaltung im Klaren, auf außerparlamentarischer und parlamentarischer Ebene für das sofortige Abschalten von Fessenheim und aller Atomkraftwerke zu kämpfen.

„Ich denke immer wieder an das, was die Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch zu Tschernobyl schreibt, sagte Harms zum Schluss. „Es gibt kein danach. Es gibt nur ein davor und ein seit, denn die Katastrophe ist nicht vorbei und wird nicht vorbei sein. Und das gleiche gilt für Fukushima. Es wird keinen Tag geben an dem man sagen kann: es ist vorbei. Die atomare Katastrophe greift nach der Zukunft.“

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