„Auf dem Sofa mit..: Theresa Schopper“

Auf dem Sofa mit...: Theresa Schopper

Neue Wege in der Bildungspolitik?

Unter diesem Motto stand ein weiterer Abend in der digitalen Veranstaltungsreihe des Kreisverbands BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Emmendingen, in der bereits diverse prominente Gäste (Winne Herrmann, Manne Lucha, Franziska Brantner u.a.) zu Gast gewesen waren. Nach ereignisreichen ersten acht Wochen im Amt berichtete die neue Kultusministerin Theresa Schopper von ihren Leitgedanken und Plänen für die nächsten fünf Jahre im grün geführten Kultusministerium. Obwohl sie anlässlich ihrer Ernennung zur Ministerin für Kultus, Jugend und Sport im Mai 2021 auch solche Glückwünsche erhalten hatte, die gleichzeitig beinahe schon Beileidsbekundungen zur Übernahme dieser Aufgabe darstellten, war Theresa Schopper der Meinung, dass es „kein schöneres Amt“ geben könne. Jungen Menschen „Spin für die Zukunft“ mitzugeben, sei zwar eine äußerst verantwortungsvolle, aber eben auch eine sehr erfüllende Mission.

Die Ministerin betonte, dass der Ausgleich von unterschiedlichen Startchancen während der Grundschulzeit eines der wichtigsten Ziele ihrer Amtszeit sein werde. Durch sozialindexbasierte Ressourcenzuweisung und den Aufbau multiprofessioneller Teams an den Grundschulen, aber auch durch den Ausbau der Ganztagesbetreuung sollten die Bildungschancen der Grundschülerinnen und Grundschüler mit schlechteren Startbedingungen deutlich verbessert werden. Auch die 320 Gemeinschaftsschulen im Land seien ein wichtiger Akteur in der Angleichung der schulischen Rahmenbedingungen. Die Digitalisierung der Schulen, die durch die Corona-Pandemie einen gewaltigen Schub erhalten habe, müsse jetzt weiter ausgebaut und pädagogisch unterfüttert werden. Keineswegs dürfe es einen Rückschritt in die „Kreidezeit“ geben, so Schopper.

Die Teilnehmer der Veranstaltung, unter ihnen Alexander Schoch MdL, die grüne Bundestagskandidatin Heike Dorow und erfreulich viele Bildungsfachleute aus der Region, nutzten die Gelegenheit, der Ministerin an diesem Abend Fragen aus ihren eigenen Arbeitsbereichen zu stellen. Diese beantwortete Theresa Schopper ausführlich und mit Empathie und Humor; sie war aber auch bereit, existierende Missstände als solche anzuerkennen und zu benennen. Der politische Wille und Kompass für die Lösungen der angesprochenen Probleme sei durchaus vorhanden, betonte Schopper an mehreren Punkten, doch seien die finanziellen Mittel begrenzt und auch der große Fachkräftemangel im Bildungsbereich lasse sich nicht von heute auf morgen beheben. Hanna Heicke vom Vorstand des Kreisverbands Emmendingen, die die Veranstaltung moderiert hatte, dankte Theresa Schopper für den informativen, kurzweiligen Kennenlernabend und wünschte der neuen Ministerin alles Gute für ihre Aufgabe.