Grünes Denzlingen – Zuhause mit Zukunft

Die zur Zeit bundesweit viel diskutierten großen Themen des Umweltschutzes – Klimaschutz und Insektensterben, Trinkwasserschutz und Flächenverbrauch, Energie- und Verkehrswende – betreffen uns in unterschiedlichem Maß auch in Denzlingen. In den letzten Jahren haben wir in dieser Richtung schon vieles erreicht, es gibt aber weiterhin viel zu tun und gegenläufigen Entwicklungen gegenzusteuern.

Klimawandel

Vom Klimawandel sind – direkt oder indirekt – wir alle betroffen. Ein Hauptverursacher ist die Nutzung fossiler Energie in Verkehr und Immobilien. Daher wollen wir Projekte zur Stärkung der erneuerbaren Energien, wie z.B. die Denzlinger Energiegenossenschaft, weiter unterstützten, auch unter besserer Einbeziehung des Klimaschutzmanagers im Landkreis Emmendingen. Wir wollen uns für den verstärkten Einsatz erneuerbarer Energien in gemeindeeigenen und privaten Gebäuden einsetzen, und die bessere Vernetzung von ÖPNV und Radverkehr vorantreiben, um den Anteil des PKW-Verkehrs nachhaltig zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist für uns ganz klar, dass Investitionen in den ÖPNV und in Fahrradwege deutlich Vorrang haben müssen vor fragwürdigen Investitionen in das Straßennetz, wie z.B. die Tangente B3/B294.

Flächenverbrauch und Ökokonto

Die Erschließung neuer Gewerbe- und Wohngebiete erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Boden. Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sollen daher möglichst innerhalb der Baumaßnahmen umgesetzt werden, um einen weiteren Verlust wertvoller landwirtschaftlicher Flächen zu verhindern. Zur Koordinierung weiterer Maßnahmen zur Aufbesserung des Ökokontos – wie zum Beispiel der Renaturierung der Elz oder der schon erfolgten Entnahme der Waldflächen aus der Nutzung und der Schaffung von Waldrefugien in gemeindeeigenen Wäldern – streben wir eine konsequente Gesamtkonzeption für die Gemarkung an. Hierzu gehört auch die Einbindung der innerörtlichen Grünflächen. Die Gemeinde soll darüber hinaus anbieten, die Gewässerrandstreifen, die nicht in öffentlichen Besitz sind, zu erwerben und ökologisch sinnvoll aufzuwerten.

Artensterben

Diese und weitere Maßnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt – Stichworte Bienen- und Insektensterben – sollen durch einen Leitfaden für die ökologische Aufwertung privater und öffentlicher Grünflächen unterstützt werden. Interessierten Nutzern sollen insektenfreundliche Blühmischungen zur Verfügung gestellt werden. Die Denzlinger Straßenbeleuchtung soll im Hinblick auf Lichtverschmutzung, Sicherheit und Energieeinsparung neu überdacht werden. Hier können auch intelligente und flexible Lösungen zum Einsatz kommen, um ein gutes Sicherheitsgefühl zu schaffen und dennoch das Maß der Lichtverschmutzung möglichst gering zu halten.

Trinkwasserschutz

Weiterhin soll der Pestizid- und Düngereinsatz in der Landwirtschaft kritisch beleuchtet werden – dieser muss nicht nur im Zusammenhang mit dem Insektensterben gesehen werden, auch in Bezug auf unser Trinkwasser ist hier höhere Aufmerksamkeit angezeigt. Gerade das Jahr 2018 hat gezeigt, dass unsere Wasserreserven nicht unerschöpflich sind. Deshalb sind ein sinnvoller Schutz und eine sorgsame Verwendung unseres wichtigsten Lebensmittels unerlässlich.

Landwirtschaft unterstützen

Regionale Landwirtschaft ist uns wichtig! Wir wollen den ökologischen Landbau und die regionale Landwirtschaft unterstützen, unter anderem durch Förderung der Direktvermarktung und durch eine Aufwertung der Wochenmärkte. Marktgebühren sollen direkt zur Attraktivitätssteigerung der Märkte verwendet werden.
Bei Interessenskonflikten zwischen Landwirtschaft und Umweltschutz – in Themenbereichen wie Flächenverbrauch, Trinkwasserschutz und Nahrungsmittelsicherheit – ist Fingerspitzengefühl gefragt, um gegenläufige Interessen vorsichtig abzuwägen und Lösungen zu finden, mit denen alle gut leben können.

Müllvermeidung

Wir wollen in der Gemeinde Strategien zur Müllvermeidung und zur Verringerung von Plastikabfall in der Natur entwickeln. Wichtigster Ansatzpunkt hierfür dürfte sein, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen – einige Einzelhändler erproben schon neue Konzepte; eine entsprechende Kampagne mit guter Öffentlichkeitsarbeit dürfte hier für mehr Aufmerksamkeit sorgen.