Energiewende vor Ort

In Emmendingen steckt die Energiewende noch in den Kinderschuhen

Trotz Corona-Virus war die Veranstaltung »Energiewende Emmendingen« auf der Maja Bühne, getragen von der Klimafit Initiative Emmendingen, Solarregio Kaiserstuhl und Bündnis90/Die GRÜNEN gut besucht. In ihrer Einleitung beschrieb Susanne Wienecke, Sprecherin der GRÜNEN Stadtratsfraktion und OB-Kandidatin den Status Quo in Emmendingen. Unter anderem kann man in Emmendingen mit dem Angebot »Energiehaus Emmendingen – Sanieren und Geld sparen« erste Erfolge vorzeigen. Obwohl die Zeit drängt, treiben jedoch viele Kommunen die Energiewende noch nicht systematisch voran, und Emmendingen ist hier keine Ausnahme.
Eine gute Möglichkeit für den dringenden Einstieg in die Energiewende stellt der Prozess des »European Energy Award« dar, betont Marissa Walzer von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) in ihrem Vortrag über die konkreten Handlungsfelder der Kommunen für die Energiewende. Die Kommunen können die Rolle des »Pacemakers« übernehmen, mit dem Ziel, dass irgendwann durch Energieeinsparung und den Zubau von erneuerbarer Energieerzeugung (Wind-, Sonne-, Wasserkraft) der Energiebedarf zu 100% durch Erneuerbare gedeckt wird.
Ein Beispiel, wo es die Emmendinger selbst in der Hand hätten, mit weniger bürokratischen Hindernissen etwas zu bewegen, stellte Bernd Serr in seinem Vortrag »Balkonkraftwerke – Energiewende für alle« vor. Diese kleinen Photovoltaik-Anlagen geben auch Mietern und Wohnungseigentümern die Möglichkeit zur Energiewende beizutragen, und schaffen ein Bewusstsein für den eigenen Energieverbrauch.
Erhard Schulz stellte in seiner Rede klar, dass der größte Schritt nach vorne ein Windkraftprojekt bringen würde. Trotzdem dürfe es kein Entweder/Oder zwischen Windkraft und Photovoltaik geben und auch die Solarthermie sei ein wichtiges Element der Energiewende. Erschüttert zeigte er sich über das Niveau, mit dem das Thema zuweilen im technischen Ausschuss des Stadtrates besprochen werde. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion unter der Regie von Kai Mertens-Stickel und Thomas Gerber gab es viele Fragen aus dem Publikum und die Themen aus den Vorträgen konnten insbesondere mit Blick auf die Emmendinger Situation vertieft werden. Der letzte Statusbericht basiert auf Zahlen von 2014 – angesichts der Bedeutung des Themas für die Bürger sollten aber regelmäßig die Kennzahlen kommuniziert werden, wo Emmendingen derzeit auf dem Weg zur Energiewende steht.

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Die Vorträge »Konkrete Handlungsfelder der Kommunen für die Energiewende« und »Balkonkraftwerke – Energiewende für alle« können auf dem youtube-Kanal des GRÜNEN Ortsverbandes abgerufen werden.

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