Monatliche Mahnwache in Endingen gegen eine humanitäre Katastrophe

Erste Mahnwache auf dem Endinger Marktplatz mit reger Beteiligung.

 

Trotz winterlich anmutender Witterung fanden sich am Ostermontag rund zwanzig interessierte Bürgerinnen und Bürger zur ersten Mahnwache zugunsten der Initiative Seebrücke auf dem Endinger Marktplatz ein, zu der der Endinger Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen als partei-, gruppen- und konfessionsübergreifendes ziviles Bündnis aufgerufen hatte. Pandemiebedingt hatte man sich auf eine „Geistermahnwache“ beschränkt. Mit Infoplakaten und passenden Gegenständen, wie Schwimmwesten, Kleidungsstücken, Schuhen,wurde die humanitäre Katastrophe im Mittelmeer ins Bewusstsein geholt, nachdem der Endinger Gemeinderat im vergangenen Jahr gegen die Initiative „Endingen als Sicherer Hafen“ votiert hatte. Man will sich nicht damit abfinden, sondern weiter gegen das Vergessen dieses Elends und für die Rettung der Flüchtlinge und die Entkriminalisierung von Seenotrettung engagieren. Daher soll auch weiterhin jeden ersten Montag im Monat um 18:30 Uhr auf dem Endinger Marktplatz eine Mahnwache stattfinden.

Presse: https://gruene-endingen.de/index.php/presse/

Hier das Video von der 1. Mahnwache:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Und hier der Link zu der online-Diskussion der Seebrücke am Montag, 19.04.2021 mit Luise Amtsberg (Bündnis90/Die Grünen), Clara Bünger (Die LINKE), Lars Castellucci (SPD), Franziska Grillmeier (freie Journalistin, lebt auf der Insel Lesbos seit 2018) und mit Berichterstattung von vor Ort:

Hier klicken, um den Inhalt von YouTube anzuzeigen.
Erfahre mehr in der Datenschutzerklärung von YouTube.

Aufruf zur Mahnwache

Vor fast einem Jahr hat der Endinger Gemeinderat mehrheitlich den Antrag der Grünen Fraktion, der von der Verwaltung in den Rat eingebracht wurde, dem Bündnis „Sicherer Hafen“ der Initiative „Seebrücke“ beizutreten, abgelehnt.

Auch in diesem vergangenen Jahr ging das Sterben im Mittelmeer mit und trotz der Corona-Pandemie weiter, wurden gerettete Flüchtlinge in menschenrechtsverletzender Weise am Landgang gehindert, in griechischen Flüchtlingseinrichtungen interniert, die „mit dem christlichen Menschenbild nicht vereinbar“ sind (Volker Kauder, CDU).

Vor diesem Hintergrund möchte der Endinger Ortsverband von Bündnis90/Die Grünen ein partei-, gruppen- und konfessionsübergreifendes zivilgesellschaftliches Bündnis ins Leben rufen, an dem sich alle Bürgerinnen und Bürger einmal im Monat im Rahmen einer Mahnwache öffentlich beteiligen können. Denn es darf nicht sein, dass in unserer wohlhabenden Gesellschaft das Sterben im Mittelmeer, die Push Backs an Land und auf See, das Verkümmern von Generationen in europäischen Lagern und das Aufgeben humanitärer Grundsätze und christlicher Werte von der politischen Tagesordnung verschwinden.

Die erste Mahnwache ist für Ostermontag, den 5. April 2021, von 18:30 bis 19 Uhr auf dem Endinger Marktplatz geplant, die, um der pandemischen Situation Rechnung zu tragen und niemanden zu gefährden, als „Geistermahnwache“ (in Anlehnung an Fussball-Geisterspiele“) stattfinden wird. Mit einer Installation auf der Volksbanktreppe soll mahnend der Geister und Seelen der über 21.500 Ertrunkenen seit 2014 gedacht und daran erinnert werden, dass hinter jedem der Toten eine Familie, Freunde und ganze Gemeinschaften stehen.

Die Initiatoren laden die Endinger Bevölkerung zu einem Spaziergang über den Marktplatz in dieser Zeit ein – einzeln bzw. corona-gerecht – um schweigend zu gedenken.

Künftig soll die Mahnwache regelmäßig am ersten Montag im Monat um 18:30 Uhr stattfinden. Gemeinsam schweigend soll zusammen mit den über 230 „Sicheren Häfen“ in Deutschland und den über 700 Unterstützerorganisationen von „United4Rescue“ ein sichtbares Zeichen gegen Europas Abschottungspolitik gesetzt werden, das vielleicht mit dazu beitragen könnte, dass Baden-Württemberg, dass Deutschland sich seiner humanitären Verpflichtungen aus Grundgesetz und Europäischer Menschenrechtskonvention erinnert.

Auch anderswo wird gegen die größte Katastrophe, das Vergessen, gemahnt. Ein heraussragendes Beispiel in Bayern möchten wir empfehlen: https://leuchtenfeld.schloss-blumenthal.de/

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

2 Kommentare

  1. Vielen Dank, dass das leuchtenfeld in Blumenthal mit dabei ist! Wir freuen uns, wenn Ihr alle das Projekt bekannt macht, über Eure Netzwerke und in presse usw.! Natürlich freuen wir uns auch, wenn Ihr Euch das Leuchtenfeld persönlich hier in Blumenthal anseht, in der Dämmerung ist es besonders beeindruckend! Und vielleicht habt Ihr eine Idee, auch Stelen im öffentlichen Raum aufzustellen? Zu erwerben? Für Aktionen? Liebe Grüße aus Blumenthal, Andrea Mucha