Jürgen Trittin zu Gast bei der Wasserkraft Volk AG in Gutach

Im Jahre 1979 beginnt mit der Entwicklung und dem Bau von Wasserkraftanlagen die Geschichte der Firma Volk. Das Unternehmen wächst kontinuierlich, so dass sie 1986 in eine GmbH und 1997 schließlich in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird.
In der über 35-jährigen Unternehmens-tätigkeit wurden mehrere hundert Wasserkraftwerke gebaut, die in über 50 Ländern der Erde, u.a. in Europa, Süd- und Mittelamerika, Afrika und Asien, umweltschonende Energie erzeugen.
Heute zählt die WKV AG zu den führenden Herstellern kleiner und mittlerer Wasserkraftwerke weltweit. Volk übernimmt dabei die komplette Projektabwicklung von Planung bis Herstellung für Turbinen, Generatoren und die gesamte Steuerung. Alles ‚made in Gutach‘.
Jürgen Trittin MdB, ehemaliger Bundesumweltminister war auf Einladung von Alexander Schoch nach Gutach zur Betriebsbesichtigung gekommen und wurde von Michaela Ecker und Horst Kolb vom Grünen Kreisvorstand begleitet. Die Führung durch die Produktionshallen wurde durch den Vorstand des Unternehmens Herr Josef Haas sehr engagiert und informativ durchgeführt.

„Ende 2015 war es dann so weit.“ erzählte Josef Haas. „Mit insgesamt über 800 MW war die installierte Gesamtleistung von uns so groß wie die eines Atomkraftwerkes.“

Mit neuen zusätzlichen Wasserkraftanlagen könnte eine grundlastfähige Energiemenge von 17 Mio. MWh erzeugt werden. Dies entspricht dem Verbrauch von 4 Millionen 4 Personenhaushalten.

Wasserkraft hat Wirkungsgrade von über 90 Prozent. Leider sind die Potenziale bei der großen Wasserkraft ziemlich ausgereizt, jedoch können bei der kleinen Wasserkraft noch Potenziale gehoben werden.

Herr Haas zählte einige Gründe auf, warum dies so ist und appellierte an die Politik sich für klare Kriterien bei der Genehmigung der Wasserkraft stark zu machen.

Er schlug die Schaffung von Kompetenzzentren vor, die sich als spezialisierte Fachbehörden ausschließlich um die Genehmigungsverfahren kümmern können. „Der politische Wille muss in den Behörden auch umgesetzt werden.“ so Haas. Gleichzeitig müssten die Genehmigungsverfahren praxisnah, zeitnah und bundesweit vereinheitlicht werden. Hier herrsche zu viel Willkür und oft habe der Antragsteller das Gefühl als kämpfe er wie ‚David gegen Goliath‘. Die Höhe der Einspeisevergütung sollte, so Haas, an den Teuerungsindex gekoppelt sein.

Moderne Wasserkraftanlagen passen gut in die Landschaft und stellen für Flora und Fauna keine Probleme dar. Dem wird auch Rechnung getragen durch den Bau von Fischtreppen.

Jürgen Trittin betonte noch einmal die Vorreiterrolle der WKV AG nicht nur regional sondern auch international. „Hier sehen wir die Kombination von Schwarzwälder Tüftlergeist und großem wirtschaftlichen Know how. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Machen Sie weiter so.“

Er versprach die Anliegen mit nach Berlin zu nehmen und sich für die Wasserkraft auch weiterhin einzusetzen. Alexander Schoch betonte, dass die Landesregierung in den Regierungspräsidien die Kompetenzzentren für Erneuerbare Energien geschaffen haben, und diese auch die Aufgaben haben Projektentwickler im Bereich der Wasserkraft zu beraten und dazu beizutragen Projekte zu ermöglichen.

Das Fazit für die Besuchergruppe war klar. Die Wasserkraft spielt für den Energiemix bei Umsetzung der Energiewende eine wichtige Rolle und muss daher unbedingt weiter gefördert werden.

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