„Frag einen Politiker…“: Alexander Schoch MdL zu Besuch im Café „Zämme kumme“ in Endingen

Vergangenen Montag, den 11. Dezember, war der Grüne Landtagsabgeordnete Alexander Schoch im Rahmen des Formats „Frag einen Politiker…“ ins ehrenamtlich geführte Endinger Café „Zämme kumme“ eingeladen. Das Café im Zentralen Endinger Jugendtreff (ZET) bietet seit April diesen Jahres regelmäßig Menschen mit und ohne Migrationshintergrund einen Treffpunkt, um zusammenzukommen, Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen und zu unterstützen.

Zu der Veranstaltung, zu der auch der Emmendinger Kreisverband eingeladen hatte, waren einige interessierte Endinger Bürger*innen gekommen, unter ihnen auch geflüchtete Menschen und die in Endingen für Integrationsmanagement und Flüchtlingssozialarbeit zuständigen DRK-Mitarbeiterinnen. Die Initiatorin des Cafés, Zeyneb Othman, und ihre ukrainische Kollegin Tetiana Orlova begrüßen alle Anwesenden herzlich.

Alexander Schoch stellt sich zunächst den Anwesenden vor und berichtet über Aktuelles aus dem Landtag. Schon bald ergeben sich Fragen: Mit großer Sorge beobachte man den zunehmenden Rechtspopulismus in der Gesellschaft, aber auch in der Politik. Alexander Schoch teilt diese Eindrücke, kann auch von entsprechenden Entwicklungen im Landtag im Umgang mit der AfD berichten. Wie kann man den Zuspruch für die AfD stoppen? Ganz wichtig sei, sich dem immer wieder gemeinsam als Demokrat*innen entgegenzustellen.

Die Verschärfungen der Asylgesetze machen ebenso Angst – Schoch zeigt Verständnis und findet die Beschlüsse auch mehr als unbefriedigend, sie seien aber oft der Kompromiss nach zähen Auseinandersetzungen mit den Koalitionspartnern auf Landes- und Bundesebene. Ähnlich ringe man um menschenwürdige Unterbringung Geflüchteter. Er erinnert in dem Zusammenhang an den diesjährigen 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die Vereinten Nationen.

Besorgte Fragen kommen auch zum Krieg in der Ukraine: Wird Deutschland weiter an der Seite der Ukraine stehen und die so notwendige militärische Unterstützung leisten? Schoch ist sich dessen sicher, gibt aber auch zu, wie zerrissen besonders seine Partei in dieser Sache sei, die in der Tradition der Friedensbewegung stehe. Auch schaue er besorgt in die Nachbarländer Deutschlands, in denen zunehmend die Rechtspopulisten an die Macht kommen und die Unterstützung der Ukraine dort daher eher schwinde. Ebenso bewegt der Krieg in Nahost: Uneingeschränkte Solidarität mit Israel und gegen jede Form des Antisemitismus, aber kann man die aktuelle Situation im Gazastreifen noch befürworten? Kann man so die Ideologie der Hamas wirklich auslöschen?

Und schließlich wird auch noch ein ureigenes Thema der Grünen angesprochen: Wie sieht es mit der Akzeptanz in der Bevölkerung hinsichtlich der zwingend notwendigen Maßnahmen in Sachen Klimaschutz aus? Schoch meint, die Menschen spürten die Folgen des Klimawandels inzwischen eindeutig, seien aber immer noch zu wenig bereit zu akzeptieren, dass es nicht so weitergehen könne wie bisher, und dass weniger mehr bedeute.

Abschließend wird allerseits die Bedeutung des Ehrenamts hervorgehoben: Ehrenamtlich Tätige fühlen sich oft alleingelassen bzw. wenig unterstützt und ihrem Tun gewürdigt. Dabei benötige es nicht viel, sondern oft nur ein schlichtes, auch durchaus monetäres „Danke“, was in der kürzlich in Endingen beschlossenen Ehrenamtspauschale immerhin ansatzweise umgesetzt wurde.